Vortrag & Diskussionsveranstaltung

mit Robert Andreasch

27. Oktober 2022 – 19:00

Mehrere zehntausend Pandemieleugner_innen und Maßnahmengegner_innen gingen in Bayern und Baden-Württemberg jede Woche bei den sogenannten „Coronaprotesten“ auf die Straßen. Damit hat sich nach PEGIDA erneut eine reaktionäre (Straßen-) Bewegung zusammengefunden. Antisemitismus und Verschwörungswahn bildeten oft die Grundlage, extreme Rechte wurden nicht ausgegrenzt.

Wenig überraschend, wurden rasch Gewalt-, Putsch- und Umsturzphantasien populär. Aktuell versuchen die „Querdenker_innen“, auch andere rechte Themen in ihre Proteste einzubauen, z. B. die russische Propaganda zum Angriffskrieg gegen die Ukraine. Hunderttausende Menschen lesen und posten nun auch bei Telegram, Reichsbürger*innen und Rassist*innen haben ganz neue Resonanzräume. Außerdem ist ein diffuser Handlungsdruck entstanden, dem das gemeinsame ‚Auf die Straße gehen‘ und das soziale Miteinander in den Chatgruppen nicht mehr ausreicht; es kommt immer wieder zu brutalen Angriffen, zu Anschlägen und zuletzt plante ein Netzwerk die Entführung des Bundesgesundheitsministers Karl Lauterbach.

Robert Andreasch hat sich die Pandemieleugner_innen von innen und außen angeschaut und die AFD und ihre Kampagnen dokumentiert. Er zeigt diejenigen Strategien, denen hier extreme Rechte (nicht nur) im Bundestagswahlkampf zu folgen versuch(t)en.

Robert Andreasch recherchiert als Autor, freier Foto- und Hörfunkjournalist über die radikale Rechte in Bayern und ist Mitarbeiter der „antifaschistischen Informations-, Dokumentations- und Archivstelle München“ (a.i.d.a. e. V.). Die Stadt München zeichnete ihn 2019 mit ihrem „Publizistikpreis“ aus. Das Netzwerk „NSU Watch“, in dem er sich engagiert, gewann 2020 für die Arbeit zu rechtem Terror einen Grimme Online Award.