Frauen als Täterinnen im Nationalsozialismus

mit Randi Becker

15. Juli 2021

Immer noch gelten Frauen in der öffentlichen Wahrnehmung als friedliebend und wenig gewalttätig. Debatten um Beate Zschäpe und andere Neonazistinnen forderten in den letzten Jahren das Geschlechterbild vom männlichen, gewalttätigen Nazi heraus und machen deutlich, dass eine geschlechterreflektierende Perspektive auf Rechtsextremismus notwendig ist, um die Akteurinnen und Akteure des aktuellen Rechtsextremismus in den Blick nehmen zu können. Der Widerwille, sich auch mit mordenden Frauen auseinanderzusetzen, wird auch historisch im Hinblick auf NS-Täterinnen sichtbar. Es existieren bislang nur wenige Forschungen zu Frauen als Täterinnen, die diese tatsächlich in ihrem Beitrag zum Massenmord ernstnehmen. Dieser Forschungslücke widmete sich die Referentin, die in ihrer Masterarbeit untersuchte, wie Frauen als Täterinnen von 1945 bis heute in der NS-Aufarbeitung und in Gedenkstätten verhandelt wurden und werden. Der Vortrag wird so der Frage nachgehen, wie Frauen am NS beteiligt waren, und wie ihre Beteiligung nach 1945 bis heute verhandelt wurde.

Randi Becker studierte Sozialwissenschaften, Soziologie und politische Theorie in Giessen, Frankfurt und Darmstadt. Sie ist Referentin für politische Bildung und schreibt und spricht zu Antisemitismus, Nationalsozialismus, Rassismus und Geschlecht und promoviert an der Universität Passau.

Am Donnerstag, den 15.07.2021 um 19 Uhr findet der Vortrag mit dem Titel „Die Gnade der weiblichen Geburt? Frauen als Täterinnen im Nationalsozialismus“ mit anschließender Diskussionsveranstaltung mit der Referentin Randi Becker im Wichernsaal, Freiheitstr. 36 in Singen statt. Veranstaltet wird der Vortrag von Bildungsbude e. V., der VVN-BdA Kreisvereinigung Konstanz und der Initiative Stolpersteine Konstanz.

Aufgrund der aktuellen Situation ist die Teilnehmenden-Zahl entsprechend den Räumlichkeiten begrenzt. Aus diesem Grund bitten wir um eine vorherige Anmeldung an: info@bildungsbude.org

Ein Einlass zur Veranstaltung kann nur nach vorheriger Anmeldung erfolgen.

Das Projekt wird im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert und durch die Singener Kriminalprävention (SKP) unterstützt. Die Veröffentlichung stellt keine Meinungsäußerung des BMFSFJ oder des BAFzA dar. Für inhaltliche Aussagen tragen die Autor*innen die Verantwortung.